Mareile Gnep

Deutschssprachiger Indie Folk an Klavier, Gitarre und Ukulele

Klingt wie...

German Indie Folk, der sich inhaltlich in der Tradition der Liedermacher*innen bewegt: persönlich, politisch und poetisch.
Mareiles Musik erinnert in ihrer Haltung und Feinfühligkeit an Künstlerinnen wie Dota, Sarah Lesch und Alin Coen und wird durch ihre ganz eigene Bildsprache und Stimme, die sowohl verletzlich als auch kraftvoll sein kann, ergänzt.

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"Mit kleiner Instrumentierung erzähle ich wortgewandt von großen Dingen. Das können die Menschheitsthemen wie Gerechtigkeit, Kriege und die Liebe sein, genauso wie zarte Alltagsbeobachtungen in all ihrer Banalität und Schönheit.


Weil ich glaube, dass wir genau das brauchen: echte Geschichten von echten Menschen. Worte und Klänge, in denen man sich wiederfinden kann. Mich interessiert das, was uns menschlich macht und erzähle davon – gerne mit Humor–, weil uns genau das verbindet."

Projekte



Monadh
Seit 2020 ist die gebürtige Oldenburgerin zusammen mit der Pastorin Dagmar Wegener auch im Duo unterwegs. 


In einer einzigartien Mischung aus Konzert und Lesung bauen sie Brücken zwischen Poesie und Musik, weben Geschichten aus Tönen und Worten, lassen Sprache mit Klängen tanzen und treffen dabei oft direkt ins Herz. 

Ihr Debutalbum "Gnadengedanken" feierte Anfang 2022 Premiere und ist ab sofort erhältlich. 


Mehr Informationen über Monadh, Termine und Buchung findest du
hier und auf Instagram. 

Publikumsstimmen




Zwei Flügel, ein Vogel 

Vom Tanzen und Lieder schreiben



Als Pastorentochter zur Musik zu finden, war für mich nicht schwer, denn sie war seit Kindesbein immer um mich herum. Ob in der Gemeinde, bei Kindermusicals oder das gemeinsame „Gute Nacht- Lied“ zum Einschlafen: Musik war in meinem Leben präsent. Mit sieben Jahren begann ich, Klavierunterricht zu nehmen und brachte mir später selbst das Gitarrespielen bei.

Meine Klavierlehrerin war großartig – warmherzig, geduldig und mit einem feinen Gespür für meine Art. So merkte sie auch schnell, dass ich mit der klassischen Klavierschule und dem Konzept von Noten eher auf Kriegsfuß stand. Um mich da durch zu begleiten, ermutigte sie mich, eigene kleine Stücke zu schreiben.


Als ich dann als junger Teeny gefragt wurde, ob ich bei einer Adventsveranstaltung die Musik übernehmen könnte, sagte ich sofort zu und kündigte außerdem an, dort ein eigenes Lied zu spielen. Da stand ich etwas verdattert vor meiner eigenen Courage, denn besagtes Lied existierte noch gar nicht! Komischer Weise hat mich das aber nicht verängstigt, denn in mir gab es eine Gewissheit: Es ist schon da, ich muss es nur noch schreiben. Ich hatte vier Tage Zeit und verbrachte damit jede freie Minute.
 
Dann war es so weit – der Abend der Adventsveranstaltung kam. In die kleine Kappelle drängten sich eine handvoll Leute. Mit dicken Wintermänteln der Kälte trotzend, saßen sie unter der niedrigen Decke auf den harten Holzbänken. An den weißen Wänden hing vereinzelt Weihnachtsdeko – grüne Tannenzweige mit selbstgebastelten Sternen. Wir sangen Kirchenlieder, der Pastor hielt seine Andacht und dann war ich dran. In die erwartungsvolle Stille nach den Worten setze ich mich an den Flügel. Ich war aufgeregt und hatte kurz das Gefühl, alles vergessen zu haben, aber meine Finger erinnerten sich an die richtigen Tasten. Die Kappelle, die Wintermäntel und die Weihnachtssterne verschwammen um mich herum und ich spielte zum ersten mal ein ganz eigenes Lied vor Publikum. Ich spürte ganz bewusst die Tasten unter meinen Fingern und mein Hals fühlt sich etwas eng an – würde meine Stimme da überhaupt hindurchpassen? Was, wenn ich keinen Ton herausbekam? Aber meine Stimme passte durch und war klar und sicher im Raum zu hören. In mir wurde es ruhig. Es war einer dieser Momente, die in der Erinnerungen immer etwas leuchten und von etwas magischem umgeben werden.


Von da an verfolgte ich meine Kompositionen mit neuem Elan und einer anderen Ernsthaftigkeit. Ich spielte auf Schulkonzerten, in Bandkonstellationen und sammelte meine Erfahrungen mit Straßenmusik.
 
Als die Zeit des Schulabschlusses nahte, hing ich etwas in der Luft und wusste nicht so recht, was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Jede mögliche Entscheidung fühlte sich zu groß an und obwohl mir Musik sehr wichtig war, konnte ich mir nicht vorstellen, ein Studium in dem Bereich anzufangen. Um klarer darin zu werden, was ich möchte und neue Erfahrungen zu sammeln, machte ich nach dem Abitur ein Auslandsjahr. Die Zeit hat mich viel gelehrt und sehr geprägt. Das Wiederankommen in Deutschland fiel mir jedoch sehr schwer. Ich wusste nicht wohin mit alle dem und war weiterhin orientierungslos – nicht nur beruflich, sondern auch innerlich. Etwas fehlte und ich hatte dieses unbestimmte Gefühl in der Brust, dass es mir gut tun würde, aus dem Kopf und rein in den Körper zu kommen. Also machte ich einen mehrmonatigen Tanzkurs. Das Tanzen wurde mein Boden unter den Füßen und die Luft in meinen Lungen. Ich lernte mich und meinen Körper ganz neu kennen und mit ihm zu arbeiten. Er wurde mein neues Werkzeug und der Tanz meine Sprache – ganz ohne Worte. Aber wie jedes Erlernen einer neuen Sprache kostete es Zeit und Kraft und beides führte dazu, dass meine Musik in den Hintergrund rückte. Ich habe die Sehnsucht nach ihr innerlich immer ein bisschen beiseite geschoben und sie auf einen unbestimmten Zeitpunkt in der Zukunft vertröstet.
 
Bis zu einem ganz unscheinbaren Abend, einige Jahre später, bei meinen Eltern. Der Nachthimmel war grauschwarz und etwas schmuddelig vom Regen, der mit langen Fingern an den Fensterscheiben hing. Es war einer dieser feucht kalten Winterabende, die einen so richtig in die Knochen kriechen und ziehen wie Hechtsuppe, die es aber drinnen umso gemütlicher machen. Es brannte kein Deckenlicht, nur die Lichterketten und der Herrnhuter Stern im Fenster -  Überbleibsel von Weihnachten. Im Ofen knackten die Holzscheite und die Flammen warfen tanzende Schatten an die Wand. Es lief das Weihnachtsalbum von Sofia Karlsson, einer schwedischen Folk Musikerin, die ich sehr gerne mag. 
Das alles war so rundum schlicht und wunderschön - ein warmes Zuhause, Menschen, die man liebt und Musik, die so sehnsuchtsvoll und heimatgebend ist - dass sie mich wieder total erwischt hat, die zarte Kraft der Musik. Meine Tränen liefen heimlich mit dem Regen am Fenster um die Wette. Da war es wieder, dieses Gefühl, bei dem alles um einen herum verschwimmt und nur der Moment zählt. Eine perfekte Szenerie mit genau der richtigen Musik, die den Moment vollkommen macht. Die es schafft, einen zutiefst zu berühren und die dafür sorgt, dass die Erinnerung daran leuchten und von etwas magischem umgeben wird. Mein Herz klopfte Sehnsuchtsvoll in der Brust und ich war überwältigt von der tiefen Gewissheit von damals: Dass ich wieder Worte und Töne finden möchte, um eigene Lieder zu schreiben. Dass ich das jetzt möchte und nicht an einem unbestimmten Zeitpunkt in der Zukunft. Dass Musik mein Sprachroh sein kann, genau wie der Tanz. Dass beides zwei Flügel des selben Vogels sind, die ich beide brauche und mit denen ich arbeiten möchte.
 
Seitdem schreibe ich neue Lieder und arbeite daran, mit meiner Musik wieder auf die Bühne zu kommen.
Auch wenn einiges seine Zeit brauchte, ist Musik jetzt gemeinsam mit meiner Arbeit als Tänzerin ein fester Bestandteil meines künstlerischen Schaffens, dass auf Konzerten, im Tanzstudio und auf der Bühne stattfindet. Derzeit arbeite ich an meinem neuen Album, dass ich Ende 2025 aufnehmen werde. 
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